Glaskörper-Injektionen
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Glaskörper-Injektionen

Intravitreale Injektionen

Mit der Injektion in den Glaskörperraum (intravitreale Injektion) können Medikamente in exakt abgestimmter Dosierung in das Auge gegeben werden, wo sie direkt ihre Wirkung entfalten können. Oft kann dadurch ein chirurgischer Eingriff vermieden werden. Die gezielte Eingabe von Medikamenten in das Auge erlaubt eine vergleichsweise geringe Dosierung, sodass Nebenwirkungen weitestgehend reduziert werden. Die Glaskörper-Injektion ist ein minimalinvasiver Eingriff und wird nur von erfahrenen Fachärzten für Augenheilkunde durchgeführt. Bereits seit 2009 behandeln wir unsere Patienten erfolgreich mit intravitrealen Injektionen. Seit Oktober 2014 sind alle Krankenkassen dazu verpflichtet, die Kosten für diese Therapie zu übernehmen.

Wir setzen folgende Medikamente bei unterschiedlichen Erkrankungen besonders im Bereich der Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) ein:

1. Lucentis® (Wirkstoff Ranibizumab)
2. Eylea® (Wirkstoff Aflibercept)
3. Avastin® (Wirkstoff Bevacizumab)

Bei allen Formen der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), bei diabetischer Retinopathie und nach Venenverschlüssen.
Diese drei Arzneimittel hemmen gezielt einen der entscheidenden Wachstumsfaktoren für Blutgefäße, der kurz VEGF-A genannt wird (Vascular-Endothelial-Groth-Factor-A), so dass die Entstehung neuer unerwünschter Blutgefäße gestoppt wird. Somit lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung bei der Mehrzahl der Patienten mit AMD oder diabetischer Retinopathie im Frühstadium aufhalten. Bei der Hälfte der Patienten verbessert sich die Sehfähigkeit sogar.

4. Ozurdex® (Wirkstoff Dexamethason)
Bei diabetischer Retinopathie, bei Venenverschlüssen und bei entzündlichen Krankheiten im Augeninneren (Uveitis).
 

Vor der Behandlung

Vor der Behandlung erfolgt eine ausführliche Abklärung der Augenerkrankung u.a. mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT)1 und Fluoreszenzangiographie2.

Die Injektionstherapie

Die Injektionstherapie erfolgt ambulant und unter sterilen Bedingungen in unserem OP. Nach einer Erweiterung der Pupille und örtlicher Betäubung mit Tropfen werden die Bindehaut, die Augenlider und die umgebenden Hautbezirke mit einer Povidon-Jod-Lösung desinfiziert. Danach wird das Medikament mit einer hauchdünnen Nadel in den Glasköper gegeben. Die Nadel hat lediglich einen Durchmesser von 0,2 Millimeter und wird 6 bis 7 Millimeter in das Augeninnere bis zur Mitte des Glaskörpers vorgeschoben. So kann das Arzneimittel durch den Glaskörper in ausreichender Konzentration in den hinteren Teil des Augapfels gelangen, so auch zur Makula. Die winzige Injektionsöffnung verschließt sich anschließend sofort von selbst, daher ist ein Verband nicht erforderlich, kann aber optional gerne von uns angebracht werden.

Kontrollen

Da die feuchte AMD und diabetische Retinopathie chronische Erkrankungen sind, müssen die Injektionen in den Glaskörper nach Bedarf wiederholt werden. Dazu sind regelmäßige Verlaufs-Kontrollen mit der Optischen Kohärenztomographie (OCT) erforderlich.


1 Optische Kohärenztomographie (OCT):
Berührungsloses und sehr schnelles Aufnahmeverfahren, das eine Darstellung der einzelnen Netzhautschichten in einem Querschnitt ermöglicht. So können AMD-typische Verdickungen und Flüssigkeitsansammlungen in den Netzhautschichten erkannt werden. Auch die Verlaufskontrolle bei Patienten, deren feuchte AMD oder diabetische Retinopathie bereits behandelt wird, kann mit der OCT am effektivsten und ohne Belastung für den Patienten durchgeführt werden.

2 Fluoreszenzangiographie - Netzhautuntersuchung mit Farbstoff:
Dabei werden nach Injektion eines Farbstoffes in eine Armvene abnormale Gefäße im Augenhintergrund fotografisch dargestellt. Dies ist eine wichtige Grundlage für die Empfehlung einer Therapie.